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Natura 2000: Uneinigkeit der Tiroler Regierung blockiert

Natura 2000: Uneinigkeit der Tiroler Regierung blockiert

 

Als wäre der inzwischen jahrelange Streit zwischen Land und EU nicht schon ausreichend, herrscht auch innerhalb der Tiroler Landesregierung Uneinigkeit. Die Volkspartei um LH Günther Platter ist gegen die Erweiterung der Schutzgebiete, die Grünen um LH-Stellvertreterin halten hingegen mehr Schutzgebiete für notwendig. So stehen das Vesil- und Fimbatal im Bereich des Piz Val Gronda in Ischgl, einzelne Bergmähder sowie der Tauern- und Kalserbach und die Schwarzach als potentielle Natura 2000-Schutzgebiete in der Diskussion, sowohl für die EU als auch für die Grünen. Die ÖVP dagegen sieht keinerlei Schutzbedürfnis für diese Täler, da sie durch eine anderweitige Nutzung nicht gefährdet wären. 

Hatte man in den letzten Wochen den Eindruck gewinnen können, dass in dieser seit 2013 schwellenden Causa etwas voran geht, so ist es angesichts der großen Differenzen innerhalb der Tiroler Regierung kein Wunder, wenn das wieder nur ein kleines Strohfeuer war: Jetzt werden erneut nur Stellungnahmen ausgetauscht und weitere Gespräche erst auf nach den Landtagswahlen im Frühjahr 2018 verschoben. Da liegt wohl die Vermutung nahe, dass kurz vor den Wahlen innerhalb der Regierung die Diskussion gescheut wird bzw. ein Konflikt vermieden werden soll. Für vorwärts Tirol ist es wichtig, dass die inzwischen jahrelange Diskussion endlich abgeschlossen und eine sachliche Lösung gefunden wird. Dies wird jedoch schwierig, wenn sich die Schwarz-Grün nicht einig ist. Denn nur als starke, gemeinsam agierende Einheit wird Tirol bzw. Österreich mit der EU einen tragfähigen Kompromiss finden.

Wir sind prinzipiell für den Naturschutz und bekennen uns zu diesen. Jedoch muss ein vernünftiges Abwägen zwischen ausgewiesenen Schutzgebieten und wirtschaftlicher Entwicklung bzw. Tourismus gegeben sein. Dies kann nur durch ein Miteinander bzw. Einbinden der Bevölkerung, der Wirtschaft und den Umweltverbänden geschehen. Die Natur ist der Lebensraum für Mensch, Fauna und Flora und im Sinne aller drei muss dieser auch gestaltet werden.