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Noten abschaffen in der Volksschule, ein Fortschritt?

Noten abschaffen in der Volksschule, ein Fortschritt?

Ob das Abschaffen der Ziffernote bei der Leistungsbeurteilung bis zur 4. Klasse Volksschule tatsächlich der „große Wurf“ ist, muss hinterfragt und mit einem großen Fragezeichen versehen werden. Grundsätzlich positiv zu bewerten ist, dass im Zusammenhang mit der verbalen Leistungsbeurteilung nicht die Schwächen eines Kindes, sondern im Rahmen eines Kompetenzkatalogs, seine Fähigkeiten, Fertigkeiten und Neigungen dargestellt werden können. Um zur Beurteilung der erbrachten Leistungen des einzelnen Kindes zu kommen, sind klare Kriterienkataloge zu erstellen und Zieldefinitionen zu verfassen. Die Diskussion um Bewertung und Beurteilung einer erbrachten Leistung mit einer Ziffernote ist nicht erst heute oder gestern aufgeflammt, sondern uralt. Immer wieder ist man jedoch auf dieses System zurückgekommen. Warum? Weil es zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen zur verbalen Leistungsbeurteilung schon in der Vergangenheit gibt, die Folgendes besagen: nachdem die Kriterien für Kompetenzen und Zielerreichung definiert sind, ist es lediglich eine Frage der Zeit, bis der verwendete Wortlaut der jeweiligen Lehrperson deckungsgleich mit Stufenskala von 1 bis 5, 1 bis 6 oder 1 bis 10 ist, je nachdem welche Notenskala bisher verwendet worden ist oder weiterhin verwendet wird. Macht man sich die Mühe und liest die Beschreibung der einzelnen Notenkalküle in der österreichischen Leistungsbeurteilungsverordnung, und bei einer entsprechenden Anwendung im Rahmen der Zielerreichung der Schülerkompetenzen, erhält man einen sehr guten Informationsstand, auf welchen Level sich das Kind befindet.

Warum der „Leistungsdruck“ von Kindern, Eltern und Lehrpersonen durch die Abschaffung der Ziffernnote genommen werden sollte, ohne Veränderung der Aufnahmebedingungen der weiteren Bildungslaufbahn, möge erst plausibel erklärt werden. Für die Aufnahme in ein Gymnasium zählt immer noch das System und die Beurteilung mittels Ziffernnoten. So werden Kinder und Eltern eben erst in der 4. Klasse mit diesen Fakten konfrontiert.

 

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